Tiefer gehende Konflikte (nicht nur) im Paarbereich entstehen, wenn wir getriggert durch aktuelle Konflikte mit unseren alten (kindlichen) Verletzungen und den dazugehörigen Bewältigungs-mustern aufeinander „einrasten“.
Oft ist der alte, dahinterliegende Verletzungsschmerz nicht mehr bewusst, wir reagieren unwillkürlich mit Kälte/Aggression/Vorwurfshaltung oder gekränktem Rückzug. Dies dient dem Schutz des sensiblen Innenlebens, führt aber zu weiterem Verletzungserleben/Ohnmacht beim Gegenüber, so dass ein sich selbst verstärkender „Teufelskreis“ entsteht. Die emotionale Aufladung des Konfliktes wird immer größer.
Erster Schritt, um aus diesem „Teufelskreis“ herauszukommen, ist der Wille und der Mut beider Konfliktpartner sich zu öffnen und den aktuellen Schmerz authentisch in den Kontakt zu bringen.
In einem weiteren Schritt geht es darum, die alten Wurzeln des eigenen Verletzungserlebens aufzudecken (z.B. verletzte, enttäuschte, verlassene „Innere Kinder“). Ziel ist es, Verantwortung für das eigene Empfinden zu übernehmen anstatt es dem Partner vorzuwerfen, zu vergeben und sich heilend um den eigenen sensiblen Bereich zu kümmern. Dies kann im Beisein und mit Unterstützung des Partners geschehen, so dass hierdurch Bindung und gegenseitiges Verständnis gestärkt werden.
Auf diese Weise kann es gelingen die emotionale Aufladung eines Konfliktes zu reduzieren, um dann auf der alltäglichen Handlungsebene konkrete hilfreiche Verabredungen zu treffen.
Letztlich muss entschieden werden, ob ausreichend Veränderung stattfinden kann, ob ausreichend Herzensverbindung spürbar ist und „Macken“ dadurch akzeptabel werden, oder ob eine Trennung notwendig ist.